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ERNÄHRUNG SWISS EPIC

ERNÄHRUNG SWISS EPIC

Welche Ernährungsstrategie eignet sich fürs Swiss Epic?

An einem Mehrtagesanlass wie dem Swiss Epic ändern sich gewisse Rahmenbedingungen, welche die Ernährung beeinflussen, beinahe täglich. Faktoren wie Wetter, Akklimatisation, Trainingsstatus, Körpergewicht und auch die individuelle biologische Variabilität sind zu mannigfaltig, als dass man universell verbindliche Ernährungsempfehlungen geben kann. Hinzu kommt, dass sich die Ernährung an die Zielsetzung anzupassen hat: Fährt man um den Sieg oder geht es schlicht darum, mit einem guten Gefühl zu finishen? Und nicht zuletzt müssen auch die Rahmenbedingungen und Verpflegungsmöglichkeiten vor Ort in die Ernährungsstrategie einfliessen. Aus diesen Gründen lässt sich keine seriöse, allgemein und jederzeit gültige Angabe und Reihenfolge für die Wettkampfernährung am Swiss Epic oder ähnlichen Langdistanz-Bikerennen machen.

Allerdings gibt es gewisse Grundregeln und Massnahmen, die sich in etwa gleichbleiben. Eine denkbare Ernährungsstrategie wäre die folgende:

Vor dem Start
• Zwei Tage vor dem Wettkampf: Carbo Loading mit dem CARBO LOADER jeweils 4 x 1 Portion pro Tag.
• Drei bis vier Stunden vor dem Start: POWER PORRIDGE, Portionengrösse gemäss eigenem Sättigungsgefühl.
• Bis eine Stunde vor dem Start: LONG ENERGY Sportgetränk und einen / ein paar Bissen HIGH ENERGY BAR, abhängig vom individuellen Hunger- und Durstgefühl und auch abhängig davon, ob man zu diesem Zeitpunkt überhaupt etwas hinunterbringt.

Im Wettkampf
• Im Wettkampf ausreichend Trinken, situativ angepasst, aber v. a. nach Durstgefühl. Getränkeempfehlung ist das mild aromatisierte, säurefreie LONG ENERGY Sportgetränk.
• Im Wettkampf empfiehlt es sich, alle drei bis fünf Stunden etwas leichtverdauliche Festnahrung zu sich zu nehmen. Das muss aber vorher unter Belastung getestet werden! Sinnvoll sind zum Beispiel ein halber Riegel, aber auch ein paar Bissen Weissbrot oder eine reife Banane, um die Magen-Darmtätigkeit zu erhalten. Bis zu einem gewissen Grad kann stattdessen auch das ULTRA PRO-Getränk für lange Ausdauerbelastungen eingenommen werden (1 Sachet alle 3-4 Stunden). Dies kann bei Eintagesanlässen bereits genügen.
• Bei mehrtägigen Wettkämpfen ist etwas «Handfestes» zwischen den Zähnen höchst empfehlenswert, da Festnahrung verdauungsunterstützend wirkt. Was und wie viel, ist individuell verschieden. Ein paar wenige leicht verdauliche Happen (Weissbrot, Banane, Salzbretzeln, Riegel, Linzertörtchen, Biberli o. ä.) alle paar Stunden reichen, der Rest kann flüssig erfolgen.
• Falls vor Ort warme Verpflegung (wie etwa Pasta, gekochte Kartoffeln, Reis o. ä.) angeboten wird, unbedingt versuchen, diese zu nutzen. Auch POWER PORRIDGE wäre eine valable warme Verpflegung, sofern die Möglichkeit dazu besteht.
• Als sehr lang sättigende Riegel sind die OAT PACKs zu empfehlen. Diese basieren auf Hafer und enthalten Nüsse, was den Gesamtenergiegehalt erhöht, aber auch die Verdauung etwas mehr belastet. OAT PACKs eignen sich – im Gegensatz zum HIGH ENERGY BAR – auch bei Wettkämpfen in der Kälte, da sie nicht ganz so hart werden wie die feiner zermahlten HIGH ENERGY BARs. Für eintägige Wettkämpfe ist der HIGH ENERGY BAR jedoch die optimale Lösung.
• Bei Leistungseinbrüchen und/oder Müdigkeit empfehlen sich die LIQUID ENERGY GELs mit Koffein (ca. ½ Tube oder 1 Sachet mit etwas Flüssigkeit einnehmen). Auch eine Ampulle ACTIVATOR mit Koffein kann in dieser Situation helfen; beide halten rund 2-4 Stunden an.
• Gerade bei langen Wettkämpfen kommen auch die LIQUID ENERGY SALTY sehr gut an. Sie enthalten mehr Salz, schmecken würzig-salzig statt süss und bieten deshalb eine willkommene geschmackliche Alternative.
• Unterwegs ist es wichtig, die situativen Bedürfnisse richtig einzuschätzen. Bei Kälte/Schwäche ist es angezeigt, mehr Kohlenhydrate in Form von Gels oder Sportgetränken zu sich zu nehmen. Machen sich Magenprobleme bemerkbar, so sollte geeignete Festnahrung, Haferriegel, Weissbrot gegessen werden. Nicht zu empfehlen bei Durchfall ist reines Wasser! Da empfiehlt es sich, salzhaltig zu essen und zu trinken.
• Am wichtigsten bei sehr langen Events ist, dass man sich genügend Flexibilität bewahrt und auf die eigenen Gelüste hört. Erfahrungsgemäss verleiden einem auch die beliebtesten Getränke/Nahrungsmittel sehr schnell, wenn sich die Belastung über Tage erstreckt.
• Auch stellt sich (v. a. bei mehrtägigen Events) bei hoher Verwendung von (üblicherweise) stark kohlenhydrathaltiger Sportnahrung plötzlich Salz-, Protein- und Fetthunger ein. Dies passiert meist in einem Stadium, in dem der Körper die Belastungsintensität (teilweise auch aus Erschöpfung) bereits runtergefahren hat und solche Nahrung daher auch verträgt. In einer solchen Situation kann man sehr viele «normale» Lebensmittel in vernünftigem Masse einnehmen: Trockenfleisch, Wurstware, Chips, Nüsse, Käse oder was der Veranstalter sonst anbietet. Bei Tagesanlässen und rein leistungsorientiertem Ziel sind fetthaltige Speisen aber natürlich ungeeignet. Bei langen Einheiten und tiefen Intensitäten soll und darf aber durchaus auf die eigenen Gelüste gehört werden, auch wenn ein Lebensmittel etwas schwerer/langsamer verdaulich sein mag. Das deutliche Verlangen nach einem bestimmten Lebensmittel ist meist ein guter Indikator dafür, dass man das Gewünschte auch verträgt.

Während der Regeneration
• Bei Anlässen, in denen man nicht allzu viele verschiedene Produkte mitnehmen möchte, bietet es sich an, als Regenerationsdrink den ULTRA PRO zu verwenden. Auch denkbar: LONG ENERGY Berry in doppelter Konzentration (60-80 g + ca. 500 ml Wasser). So braucht es keine zusätzlichen Recovery-Produkte. Wichtig ist, dass man diese Portionen innert 30 Minuten nach Zielankunft trinkt und evtl. nachdoppelt, falls innerhalb von 90 Minuten keine Hauptmahlzeit folgt.
• Bei mehrtägigen Anlässen macht es Sinn, vor dem Zubettgehen nochmals eine Portion CARBO LOADER oder eine Portion ULTRA PRO einzunehmen, um am nächsten Tag mit vollen Speichern am Start zu stehen.

Grobe Parameter für die Dosierung der Nährstoffe

Kohlenhydrate
Ca. 60-80 Gramm pro Stunde, wobei bei Langzeitausdauer auch bis etwas über 100 g/h aufgenommen und verwertet werden können.

Flüssigkeit
Stark situativ bedingt, 0,4-1 Liter pro Stunde möglich, entsprechend muss die Energie neben dem Getränk variiert werden.

Eiweiss
Prinzipiell nicht nötig, einige Studien weisen aber auf eine Leistungssteigerung und Erholungsförderung hin, wenn Eiweiss bereits während der Leistung eingenommen wird. Ca. 20 g alle 3-4 Stunden bei Events ab ca. 6-8 Stunden Dauer. Ideal dafür: ULTRA PRO oder AMINO 12500. Der ULTRA PRO-Drink wäre auch als Alternative zur Festnahrung zu sehen, muss jedoch unmittelbar vor dem Verzehr mit Wasser zubereitet werden und kann nicht mehrere Stunden im Voraus angerührt werden. Bei kürzeren Anlässen besser etwas Eiweiss direkt im Sportgetränk einnehmen oder Kapseln/Tabletten schlucken wie AMINO EAC oder BCAA.

Fett
Eine Zufuhr spielt erst bei Leistungen ab ca. 10 Stunden eine Rolle, wenn die Leistungsintensität sehr tief ist und Fett verdaut werden kann. Ist bei einem eintägigen Event zu vernachlässigen bzw. wirkt schnell kontraproduktiv, wenn die Leistungsintensität zu hoch ist.

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Autor: Remo Jutzeler
Leiter F&E SPONSER SPORT FOOD
Ing. Lebensmittelwissenschaften FH
MAS Nutrition & Health ETHZ